Aufbruchstimmung bei den Liberalen

Hoch motiviert, diskussionsfreudig und optimistisch zeigten sich Freunde, Mitglieder und Gäste der Landshuter Liberalen am  Abend des 10.12.2013 im Saal gut gefüllten Saal des Hotel-Restaurants „Zur Goldenen Sonne“.
Ehrengast war der frisch gebackene neue Landesvorsitzende, Albert Duin, ein 60-jähriger mittelständischer Unternehmer aus München, der erst am 23.11.2013 im Zuge des  Landesparteitags in Bamberg überraschend zum Chef der FDP-Bayern  gewählt wurde.

Begrüßt wurde Albert Duin vom Landshuter Kreisvorsitzenden, Alexander Putz, von der stellvertretenden Kreisvorsitzenden der FDP-Landshut-Land, Nicole Bauer und vom stellvertretenden Bezirksvorsitzenden, Christian Neulinger aus Pocking.

Alexander Putz eröffnete den Abend und nutzte gleich die Gelegenheit, dem neuen Landeschef die Stimmung an der Parteibasis und die Hoffnungen zu übermitteln, die diese mit dem neuen Landesvorstand verknüpfen. So sei es sehr zu begrüßen, dass Albert Duin unmittelbar nach seiner Wahl angekündigt hatte die direkte Kommunikation zwischen dem neuen Landesvorstand und der Basis verbessern zu wollen. Auch seine Äußerungen zu einem zu verändernden Politikstil und öffentlichen Auftreten der FDP-Vertreter insgesamt gehen in die richtige Richtung. Putz betonte, dass das Parteiprogramm der FDP nach wie vor gut und umfassend wäre und weit über die in der Öffentlichkeit wahrgenommene thematische Verengung der letzten Jahre hinausreiche.Es läge nun an allen Repräsentanten der Partei zu zeigen, dass es möglich ist die stets vernunftbasierte liberale Politik auch mit Herz und Emotion rüberzubringen. Der Landshuter Kreisvorsitzende richtete auch einen Appell an die Parteimitglieder in Zukunft Solidarität mit der neuen Landes- und Bundesführung zu zeigen, auch wenn diese irgendwann sicher den einen oder anderen Fehler begehen werde.

Nicole Bauer, JuLi-Vorsitzende von Landshut und gleichzeitig frisch gebackene Beisitzerin im Landesvorstand der Liberalen äußerte sich ebenfalls äußerst positiv über den auf Landes- und Bundesebene deutlich spürbaren Neuanfang. Es sei nach den bitteren Wahlniederlagen vom September ein merklicher Ruck durch die Partei gegangen und man spüre nun wieder eine große Motivation auf allen Ebenen. Sehr erfreut zeigte sie sich darüber, dass Albert Duin die beiden FDP-Kreisverbände Landshut-Stadt und Landshut-Land bereits so kurz nach seiner Wahl besuchte, um sich persönlich bei den Mitgliedern vorzustellen.

Christian Neulinger, stellvertretender Bezirksvorsitzender der FDP-Niederbayern, schloss sich seinen Vorrednern an. Er sprach sehr persönlich von seiner Stimmung auf der Fahrt  zum Landesparteitag Ende November. Diese sei eher gedrückt gewesen. Die Wahl des Überraschungskandidaten Albert Duin und des völlig neuen Landesvorstands sowie die deutlich spürbare Aufbruchsstimmung unter den Delegierten hätten ihm wieder den Glauben an seine Partei zurückgegeben. „Veränderungen  durch die Basis sind möglich“ lautete sein Fazit.
Albert Duin zeigte sich in seiner Vorstellungsrede, wie bei all seinen bisherigen öffentlichen Auftritten sympathisch, kompetent und locker.  „Sie können mich beim Wort nehmen. Ich bin für Sie jederzeit erreichbar. Meine Telefonnummer steht auf der Homepage der Landespartei – rufen Sie mich an, wenn Sie ein Problem haben.“ Ein großes Anliegen ist es ihm zu vermitteln, dass die FDP, entgegen ihrem derzeitigen öffentlichen Wahrnehmungsbild, weder eine Ein-Themen-Partei, noch die politische Vertretung einiger weniger Spitzenverdiener  ist.

Im Gegenteil, es sei ihm ein besonderes Anliegen herauszustreichen, dass die Partei der Eigenverantwortung und Freiheit auch  darauf eingehen müsse, dass es in unserer Gesellschaft auch Menschen gäbe, die einem Zuwachs an Eigenverantwortung und Freiheit skeptisch, oder sogar unsicher gegenüber stehen. Duins Vorschlag dazu lautete: „Lasst uns den Menschen erklären, dass wir uns eine Gesellschaft wünschen, in der mehr Freiheit und Eigenverantwortung möglich sind, aber für den Einzelnen nur in dem von ihm gewünschten Rahmen genutzt werden müssen.“ Die Entlastung von Unternehmen, vor allem aber der unzähligen kleineren mittelständischen Betriebe, Freiberuflern und Handwerkern bleibe nach wie vor ein vorrangiges Ziel liberaler Wirtschaftspolitik. Hier gilt es für die FDP, immer wieder darauf hinzuweisen, dass ihr die Belange der Menschen ohne akademischen Berufsabschluss genauso wichtig sind. „Immanuel Kant hat einst die Versöhnung von Theorie und Praxis in der philosophischen Tradition erreicht.“, so Duin und: „Wer nicht weiß, wie man einen Nagel in die Wand schlägt, weiß auch nicht, was ein Nagel ist.“, lautete sein Plädoyer für mehr Respekt gegenüber handwerklich tätigen Menschen.

Selbstverständlich müsse die FDP auch weiterhin die Partei von Bürgerrechten und Transparenz sein. Hier gestatte Duin sich  einen kritischen Blick zurück:  „Dass wir bei Bekanntwerden des NSA-Skandals durch die Enthüllungen von Edward Snowden nicht lauter in Erscheinung getreten sind“, wäre nicht nachvollziehbar. Man hätte in der Bundesregierung lautstark die Stimme erheben müssen und eine wesentlich schärfere öffentliche Verurteilung der bekannt gewordenen Praxis der USA und Großbritanniens einfordern müssen. 
Bezüglich der unmittelbaren Zukunft versprach Albert Duin, dass sich der gesamte Landesvorstand nach allen Kräften am Kommunalwahlkampf in Bayern beteiligen werde. „Hier müssen wir unter die Leute und ihnen bei der Gelegenheit auch zeigen, dass wir nicht nur kompetent und engagiert, sondern auch sympathisch wären“ lautete die Empfehlung des Landesvorsitzenden.

Im Anschluss diskutierten die Anwesenden mit Albert Duin und untereinander engagiert und auf hohem Niveau über nahezu alle aktuellen Politikfelder. Auch die lebhafte, teilweise auch kontrovers, aber stets äußerst sachliche, Diskussion stellte ein kräftiges Lebenszeichen der liberalen Basis dar. Das schönste Feedback lieferte dem Kreisvorsitzenden nach seinem Bekunden später ein Gast, der bislang  noch nie FDP gewählt hätte: „Wenn das was ich heute hier erlebt habe, in Kompetenz, Diskussionskultur und Auftreten der Protagonisten beispielhaft für den neuen Stil der FDP ist, dann müsste ich mir das für die Zukunft ernsthaft überlegen“, meinte er.


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